Kapellen und Feldkreuze

Wenn Guggenhausen auch keine eigene Kirche hat, so ist es doch reich an kleineren Kapellen und an Feldkreuzen, den Zeugnissen der tief verwurzelten Volksfrömmigkeit. Feldkreuze und Kapellen werden seit Generationen meist von Menschen gestiftet, die eine tiefe Dankbarkeit empfinden. Das kann sein, weil sie oder ein Familienangehöriger einer lebensbedrohlichen Situation entronnen sind oder auch, weil sie ihre Lebenssituation insgesamt als so glücklich erleben, dass sie von Dankbarkeit gegenüber ihrem Schöpfer und der Welt erfüllt sind. Mit einem Kreuz oder einer Kapelle brachten und bringen sie diese Dankbarkeit zum Ausdruck. Bedenkt man, dass wir auf der Gemarkung Guggenhausen insgesamt drei Kapellen und dreizehn Feldkreuze zählen können, so kann man davon ausgehen, dass wir es in der Gemeinde mit ausnahmsweise glücklichen, mindestens aber dankbaren Menschen zu tun haben oder hatten. Das ist ein gutes Zeichen.

Allerdings beschleicht den Betrachter bei manchen dieser Wahrzeichen die Vermutung, dass die Ursache des Errichtens bei den heutigen Besitzern etwas in Vergessenheit geraten ist und das ist sicherlich auch der Fall. Denn meist wurden die Kreuze ja auf jeweils eigenen Grundstücken der Erbauer-Familie errichtet und viele Grundstücke haben im Laufe der Generationen ihre Besitzer gewechselt, so dass ein heutiger Besitzer oft nur noch wenig über die Motive des ehemaligen Stifters weiß und damit auch das Feldkreuz in der Landschaft etwas in Vergessenheit gerät. Meist bleiben dann mindestens wunderschöne und wildromantische Busch-Gemeinschaften in der Landschaft, die das ehemals religiöse Wahrzeichen in ihrer Mitte aufnehmen und einer Vielzahl von Vögeln Schutz und Unterschlupf bieten.

Viele der Feldkreuze stehen auch an ausnahmsweise schönen Stellen in der Landschaft, sei es, dass man von dort einen wunderbaren Ausblick über das Land hat, oder dass es stille und zur Andacht einladende Orte mitten in der schönen Natur sind.